Halterung für Fotoapparat selbst gebaut

 

Vorbemerkungen:

Wer vom Flugmodell aus  gute Fotos machen möchte, kommt um die Installation eines ‚normalen’ Fotoapparates nicht vorbei. Alle zur Zeit speziell für Modelle angebotenen Apparate ( Flycam Full  HD...,GoProHero Full HD u.sw...)  können beim Fotografieren  einfach nicht im geringsten mithalten. Die mögen  zwar für Full HD Videos  teilweise gut sein  aber für gute Bilder bis zu min. A3 Größe müssen es schon ein paar mehr Pixel sein, mit wenig Rauschen und ohne total verzerrender Vorsatzlinse. Der Vorteil dieser Kameras ist die direkte Ansteuerung der Auslösung über eine Kanalschittstelle. Da die 'normalen' Kameras zwar allen Schnulli bieten, wie Lächeln oder rote Augen erkennen, können sie eben nicht direkt angesteuert werden. Mit folgender Bauanleitung läßt sie  aber der Auslöseknopf von der Fernsteuerung aus betätigen. Mit einem 2. Servo wäre auch die Zoomsteuerung möglich...

Auswahl einer geeigneten Kamera:

-Bei den Luftaufnahmen braucht man keinen Zoom ;günstig ist ein  Weitwinkel Objektiv, aber ohne Verzerrungen

-der Fokus kann immer auf unendlich stehen

- kurze Belichtungszeiten müssen trotz Bewegung scharfe Bilder liefern

-das Objektiv muss  auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch brauchbare Ergebnisse  liefern

-Das Gewicht und die Größe der Kamera sollen klein sein

-Serienbildaufnahme ist nicht nötig

Wo wird die Kamera am Modell plaziert?

Flugtechnisch natürlich darf die Aerodynamik nicht zu sehr beeinflusst werden.
Meist ist aber im Modell (Kabine) wenig Platz und da das Objektiv der Kamera direkt (ohne durch eine Scheibe) das aufzunehmend Licht treffen sollte, bietet sich am Besten ein Platz außerhalb des Modells  an. Zu weit vom Schwerpunkt darf die Kamera auch nicht entfernt sein , um die Flugeigenschaften nicht zu sehr zu beeinflussen.
Da bei der Aufnahme nach vorne meist der Propeller stört, ist die seitliche Richtung des Objektiv gut geeignet. Dann kann man auch nach beiden Seiten fotografieren.
Bei mir hat sich seit vielen Jahren die Position unmittelbar vor dem Flügel auf den Rumpf bewährt. Wie die Kamera dort befestigt wird, ist  im folgenden beschrieben.

 

Bau der Kamera Halterung

Die 'normalen' Kamera's  lassen sich nicht gut  mit Klettband befestigen. Zusätzlich ermöglicht meine Lösung auch das Fokusieren vor der Aufnahme.
Da der Aufwand für die Kamera Halterung  klein ist, lohnt es sich auch nicht in die Kamera einzugreifen und eine elektronische  Auslösung zu installieren. Als  Flieger dienen  ein alter K2 (FVK)  und ein LastDown XXL (Staufenbiel).
An Hand der Halterung für den K2 ist der Bau der Plattform beschrieben. Bei den LastDown ist die Halterung mit der gleichen Kamera Schnittstelle in den Kabinenauschnitt eingelassen .
Also den Rumpf an der vorgesehenen Stelle in Schrumpfschlauch einhüllen. Da lässt sich auch das Verpackungsmaterial von großen Wasserflaschen sehr gut verwenden. Man nimmt ein passendes Stück und legt es um den Rumpf. Spannt es mit Klebeband oder starken Zwingen und schrumpft es vorsichtig mit den Heißluftfön. Dann lamelliert man darauf ein paar Lagen Glasseide und erhält so einen sehr gut passsenden  Abdruck des Rumpfes. Nach der Trocknung wird das Teil noch passend beschnitten (die Folie kann dran bleiben) . Danach wird ein flaches Dach aus Sperrholz oder Halbzeug darauf geklebt und schon ist die Plattform fertig.
Auf die kann dann mit 3 3mm Schrauben die Kamera auf die eine oder andere Dachhälfte befestigen.

Oben:  Die fertigen Kameraadapter
Unten:  Die beiden Rumpfadapter (links LastDown ; rechts K2); Kameras mit stdd. Adapter passen in beide     


Etwas aufwendiger  ist die Halterung für die jeweilige spezielle Kamera herzustellen.
Auch hier wird die Kamera eingeschrumpft. Am Boden und an der Oberseite werden auch wieder mit ein paar Lagen Glasseide Abdrücke angefertigt.

Auf den Bild ist der Schrumpfschlauch nach dem Trocknen des Harzes getrennt:

 

Diese werden mit Halbzeug Haken versehen. Die Hacken dienen zur Aufnahme von Gummiringen .
Auf den Bild sind Boden und Deckel fertig und die Hacken vor dem Ankleben.

 

 

 Am Deckel wird dann nochein kleiner Rahmen für das Servo angeklebt. Mit einer Bodenplatte und passenden Löchern läßt sich die Kamera auf den Dachseiten des Rumpf Adapters befestigen. Durch eine Serie von Löchern ist der Winkel zur Rumpflängsachse   einstellbar. Wenn alle Modelle die gleiche Rumpf – Kamera Befestigungsschnittstelle haben, ist der Austausch der Kamera leicht möglich.
Nach etwa 3 Stunden ist die Arbeit erledigt und es kann nach der Aushärtung des Harzes der Erprobungsflug beginnen.

 

 Am einfachsten man benutzt einen 3 Stufen Schalter am Stick zur Auslösung. Dabei ist in der Grundstellung der Servoarm  knapp über den Auslöseknopf. Mittelstelung bedeutet Fokusierung (je nach Kamera 0,5 bis 1 sec) und letzte Stellung die Auslösung der Aufname. Bei Kameras ohne Fokussierschritt kann auch ein Druckknopf als Auslöser am Stick benutzt werden. Mit der entsprechenen Tragfläche lässt sich bei dieser Anordnung  sehr gut nach dem Objekt zielen. Sollte das Modell (oder der Pilot) kein ruhiges Flugverhalten zeigen, kann man mit einem Querruder Gyro nachhelfen. Das hilft auch bei Videos sehr gut .

Ein Foto(Orginalgröße 4000 x 3000 Pixel) bei leichtem Hochnebel (unbearbeitet ! ) in Richtung Oranienburg Ende November mit der neuen Halterung:

 

Ein Ausschnitt vom Solarpark neben dem REWE Verteilzentrum:

 

Oder die Windräder zwischen Marwitz und Eichstätt als Ausschnitt natülich von unserem Platz aus ca. 7Km Luftweg: