Jeder 'echte' Modellflieger muss schon mal auf der Wasserkuppe (950 m) geflogen sein, sonst ist er eben kein Echter. Fast Jeder will aber echt sein oder? Also galt es nun beim 3 Anlauf ...dort mal einen Flieger in die Luft zu bekommen. Wir trafen uns, wie jedes Jahr, für ein paar Tage auf etwa halber Strecke zwischen Siegen und Berlin in der Nähe eines Modellflugplatzes. Da sich unsere Frauen auch schon sehr lange kennen, ist es für sie auch ein guter Anlass über alles Neue zu plaudern, und hier und da kleine Ausflüge zu machen. 

Wir wollten aber auch beim Highlight 2011 auf der Wasserkuppe (4th FAI Word Sailplane Grand Prix aus Anlass des Jubiläums 100 Jahre Segelflug auf der Wasserkuppe) dabei sein.

Hier mal zwei Oldtimer:

 

Wie die Wasserkuppe im Nebel (Knofe, wie der WaKu (Wasserkuppe) Kenner sagt ; ) aussieht, hatten wir bereits 1996 und 2008 beim Besuch des Segelflieger / Modellflieger Museums erlebt. Diesmal war es völlig anders...

Es regnete oft, stürmte und die Wolken hingen 50m über der Wasserkuppe. Auch für den Grand Prix gab es vorerst keine Chance zu starten.

Ein Modellflieger hat meist auch immer den Petrus auf seiner Seite und wir kauften uns im strömenden Regen für ein paar € schon mal für den nächsten Tag ! eine Park- und eine Sender-genehmigung beim zuständigen Flugleiter.

Zurück in unseren Ferienwohnungen in Melperts, zeigte sich schon der erste Erfolg, denn hier regnete es nicht. Also Modelle raus und ein paar Flüge machen...

Der Ort sieht von oben sehr übersichtlich aus.

 

Nach unserem Frühstück am nächsten Morgen, war klar - heute wird auf der Wasserkuppe geflogen.

 

Auf dem Parkplatz für Modellflieger bauten jeder der anwesenden Modellflieger (nur wir !) ihre Modelle zusammen. Regenschirm musste mit, damit es nicht...  Ihr wisst schon warum.

Auf dem langen Fußweg zum Modellfliegerplatz bergauf und ab, hofften wir nichts vergessen zu haben. Freigegeben war heute nur der Platz am Fliegerdenkmal für max. 100 m GND. Diese optimistische Höhe sollte wohl mehr als Wunsch gelten, denn in 50 m Höhe fegten die Wolken über uns weg.

Heute musste es aber sein, Hauptsache keine Knofe!

Noch schnell ein Bild mit Flieger am Segelfliegerdenkmal, dann den netten Flugleiter in Regenkleidung aus Berlin begrüßen und los ging es.

 

Der Hang trug gut und die Fotos vom Flieger aus blitzen über der Wasserkuppe. Nein, es war nicht in der Nacht, aber wir schreckten auch nicht im Halbdunkel um 10 Uhr Morgens vor'm Fliegen zurück, denn wir wollten trotzdem echt werden. Einmal verschwanden die Flieger kurz in den zahleichen Wolken knapp über uns. Jetzt mussten wir abbrechen und bald landen, damit die Flieger nicht zur Gefahr werden, denn trotz aller Vorsätze geht die Sicherheit immer vor. 

Die Bilder von oben zeigen die miesen Lichtverhältnisse.

  

Wer schon mal 1 km mit Regenschirm zusammengebautem Segler und Zubehör bei stürmischem Wind und Regen zurück gelaufen ist, muss damit rechnen, dass ihn andere Besucher dank der akrobatischen Bewegungen belächeln würden.

Irgendwie konnten wir die Segler wieder verstauen und beschlossen erst mal gut Essen zu gehen.

Das ist übrigens auf der Wasserkuppe gar nicht so leicht. Nicht, weil es keine Gelegenheit gibt, sondern weil das Niveau echt mies ist.

Offensichtlich muss wohl der 'Wetterexperte' immer sehr spät aufstehen, denn er sagte für den Nachmittag besseres Wetter voraus. Wahrscheinlich isst er immer so gegen 15.30 Uhr, denn ab 16 Uhr kam wirklich die Sonne durch und der Wind lies nach.

Der Grand Prix startete noch in letzter Minute, denn nach 150 Km Dreieck, wollten ja möglichst viele wieder auf der Wasserkuppe landen. Der Grand Prix war auch für unsere Frauen sehr spannend, denn man konnte auf einer riesigen Leinwand in einer Halle Alles Life erleben... Jeder der 19 Flieger wurde auf einer Google Earth Karte mit Standort und allen wichtigen Flugparametern dargestellt. Den Computer-unterstützten Bordgeräten sei Dank! 

Gut kommentiert, war es richtig spannend, als nach 1h 42min D. Jansen (52) (rechts) aus Australien mit seiner ASW27 über die Ziellinie flog und direkt vor uns landete.

 

 

Seit ein paar Jahren starten ja auch alle gleichzeitig an einer GPS Start Ziel Linie über den Platz. Zuvor wurden die Segelflieger mit 2 Schleppmaschinen zügig unter eine Thermik Wolke geflogen, wo sie bis zum Start 'parkten'.

Zwischendurch konnten wir uns nochmal zum Platz am Fliegerdenkmal aufmachen und richtig am Hang fliegen.

Dann kam noch eine größere Gruppe von jungen Modellfliegern, die im Rahmen eines Lehrganges jetzt ihre Schaumflieger in die Luft beförderten... die meisten blieben auch länger oben...

 

Wir wollten sie nicht zu sehr stören und beschlossen zu landen, denn jetzt waren wir die Echten... und stolz auf unseren Mut und dankten Petrus, dass er endlich auf schönes Fliegerwetter (damit wir nicht umsonst die Genehmigungen erworben hatten) umgeschaltet hatte.

Leider war durch das viele Blitzen der Akku am Fotoflieger ganz leer, so dass keine Fotos bei Sonnenschein aus der Luft entstanden.

Bestimmt wird demnächst ein Modellflieger aus unseren Reihen auch ein Echter werden wollen oder seine vorhandene Echtheit auf der WaKu (wir sind ja jetzt die Echten! ) verlängern und bringt uns dann ein paar bessere Luftaufnahmen für die HP mit.