DX10t von Spektrum mit Telemetrie und X-Plus Erweiterung
Ich möchte an dieser Stelle nicht alle technischen Neuigkeiten der DX10t wie sie bereits in vielen Zeitschriften zu lesen sind wiederholen, sondern auf die wichtigsten Innovationen eingehen. Außerdem soll es hinsichtlich aller auf dem Markt befindlichen Systeme hier keine Wichtung geben. Dass muss jeder selbst entscheiden. Da der Innovationsschub in der Informationselektronik heutzutage enorm hoch ist, wird es in der Zukunft kaum noch vorkommen, dass man einen Sender 15 bis 20 Jahre benutzt. Das geht sicherlich, aber gerade im Hobbybereich sieht man, dass viele Modellsportler gerne etwas „Neues“ mitmachen und haben wollen. Der Markt beweist es.
DX10t mit Knüppeltastern
Als erstes möchte ich auf einige Dinge hinweisen, welche bereits fast vergessen werden in vielen Artikeln. Bevor das 2,4 GHz System in den Flugmodellsport Einzug hielt, sammelte Spektrum fast ein Jahrzehnt Erfahrungen mit diesem Funksystem, übrigens auch schon da mit Rückkanal, im Automodellsport. Seit Februar 2008 waren die ersten Modulsysteme für den Flugmodellsport mit einer reichlichen Anzahl von Empfängern verfügbar. Andere Hersteller konnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht alles so komplett liefern. Somit sind viele Piloten auf dieses System, damals noch DSM2, umgestiegen. Dazu brauchte man nur die Modulsysteme in den vorhandenen Sender stecken.
Das Übertragungssystem ist durchdacht und bis heute abwärtskompatibel ohne etwas umzustellen müssen. Wo liegen nun aber die wirklichen inneren und äußeren Werte? Die Übertragung von Signalen im 2,4 GHz Bereich ist von vielen Faktoren abhängig und prinzipiell für alle Systeme gleich. Um eine optimale Funkverbindung zu ermöglichen, müssen die Antennen in einer Ausrichtung montiert werden, die bei allen möglichen Stellungen und Positionen des Flugzeuges einen optimalen Signalempfang ermöglichen. Diese sollten im Modell dann so angeordnet werden, dass die Antennen räumlich weiter getrennt und rechtwinklig zueinander angeordnet sind. Dadurch wird garantiert, dass bei großen Entfernungen zum Sender immer eine oder mehrere Antennen doch noch ein gutes Signal empfangen können. Der Empfänger wertet dieses aus und nimmt das stärkste ihm zur Verfügung gestellte Signal. Verwendet man die typischen „Carbonrumpfempfänger“ mit 2 längeren Antennen und führt diese nur im Abstand von 2 bis 3 cm in gleicher Richtung aus dem Rumpf, dann ist das nicht optimal. Die zweite Antenne sollte, um bessere Diversitiyeigenschaften zu haben, räumlich getrennt von der ersten Antenne und um 90 ° versetzt angeordnet werden. Das geht aber bei vielen Carbonrümpfen nicht. Besser wäre dann immer ein Empfänger mit Satellit und diesen zum Beispiel im Seitenleitwerk einbauen. Mit dieser Variante hatte ich bis heute nicht die geringsten Probleme.
Nun aber zur DX10t direkt.
Das neue DSMX System ist frequenzagil. Dabei werden 23 Kanäle nach einem senderspezifischen Code, also jeder Sender anders, in einer unterschiedlichen Reihenfolge angewählt. Bei den üblichen Frequenzhoppingsystemen werden häufig festgelegte Kanäle stur nacheinander angehoppst. Hinsichtlich der Frequenzauslastung ist das DSMX System zur Zeit damit sehr fortschrittlich. Natürlich ist in der Software der französische oder der eu-Frequenzbereich anwählbar.
Die DX10t ist eigentlich ein 18 Kanalsender. Durch die Erweiterungsmodule X-Plus kann man die höherwertigen Empfänger mit bis zu 8 Kanälen aufrüsten. Genial dabei ist, dass man nicht komplette Empfänger miteinander verbinden muss, denn zusätzliche Empfänger sind ja durch die Satelliten vorhanden. Ein „einfacher“ Zusatzbaustein, welcher an den Dataportbus angeschlossen werden kann reicht doch aus. So kann man schnell aus einem 10 Kanal- auch einen 18 Kanalempfänger machen.
Die nach persönlichem Bedarf einstellbaren Funktionsmodule oben am Sender sind intern lediglich mit 4 Kontakten mit der Hauptplatine verbunden. Dadurch entfällt jede Menge "Kabelsalat" und alles funktioniert auch dort mit einem internen BUS.
Von Anfang an konnte man bei den Spektrum Empfängern alle gängigen Servos einfach anstecken. Es gab nie Temperaturprobleme mit den Empfängern noch mussten irgend welche Booster vor die Servos gesteckt werden, damit diese mit dem Empfänger gut zusammenarbeiten.
Hier nur auszugsweise wichtige patentierte Funktionen:
Modelmatch (garantiert, das kein Modell mit einem anderen Modellspeicher geflogen werden kann). Bei anderen Herstellern gibt es mitunter ähnliche Funktionen, aber nicht mit dieser Konsequenz.
Servosync (garantiert automatisch bei Anwahl eines Mischers, z.B. Taumelscheibe im Hubi oder 6 Klappenflügel bei einem Segler, dass genau diese Servos quasi zeitgleich angesteuert werden). Man muss sich also keine Gedanken mehr darum machen, wo und in welcher Reihenfolge man die Servos am Empfänger ansteckt.
Multilink (reduziert die im vorhergenden Kapitel beschriebenen Fades (Ausblendungen) und verbessert die Empfangsqualität.
Desweiteren kann man die Übertragungsrate von üblicherweise 22 ms auf 11 ms verkürzen. Dann sollte man aber digitale Servos verwenden.
Die Bedienung der Software mit nur einem Rollrad ist intuitiv und genial gelöst. Die Kombination von grafischer und textlicher Programmierung ermöglicht eine schnelle Anpassung an fast alle möglichen Modellkonfigurationen. Die Übersichtlichkeit in der Programmierung wird desweiteren noch erhöht, dass immer nur die modell- und mischertypischen Funktionen in den weiteren Untermenüs angezeigt werden, d.h. unnötiger „Ballast“ wird nicht angezeigt. Alle Schalter und Geber sind frei wählbar.
Ein weiterer Clou ist die lange Betriebszeit (nur 180 mA Stromverbrauch!) von ca. 14 Stunden und das bei einem 2500 mAh Akku!
Durch die konsequente Anwendung von modernen „low power“ Schaltkreisen konnte man das erreichen. Ich selbst war ziemlich überrascht darüber. Bei anderen namhaften Herstellern werden bei den neuesten Anlagen Ströme bis zu 750 mA gezogen. Das riecht eher nach einer Kochplatte und nach brutaler Gewinnmaximierung, da wahrscheinlich „ältere“ Schaltkreissysteme billiger zu bekommen sind.
Die Produktion der DX10t erfolgt in Taiwan. Hier lassen aber alle namhaften Hersteller Leiterplatten in höchster Qualität produzieren.
Bei jedem Einschaltvorgang des Senders werden alle Schalter und Potis vermessen und kontrolliert. Sollte da mal etwas nicht funktionieren, meldet das der Sender und strahlt keine Leistung ab. Eine zusätzliche Sicherheitsfunktion.
Ein weiteres Highlight ist die „Gummiantenne“. Sie lässt sich schnell ausklappen und schmiegt sich eingeklappt bestens dem Gehäuse an. Zum Programmieren und Fliegen in der Halle habe ich diese noch nie ausgeklappt. Man kann sie also nicht mehr vergessen oder sie versehentlich abbrechen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das integrierte Bügelsystem zum Umhängen des Senders und Nutzung als Pultsender. Das geringe Gewicht von nur 1,2 kg kommt jedem zu Gute, wenn man mal längere Zeit am Hang steht. Gegenüber vielen im Internet kursierenden Meinungen sind der Knüppelabstand und die Handauflagen völlig o.k. Ich konnte es schon mehrere Stunden beim Hallenfliegen probieren und da muss man sehr viel mehr und heftiger in die Knüppel greifen, sonst kommt die Wand.
Ein Blick in die inneren Werte ist kaum nötig, da man ohne den Sender öffnen zu müssen alle möglichen Mode 1 bis 4 von außen mit einem beiligenden Torxschlüssen einstellen kann. Das geht prima!
Das gepflegte Innenleben der DX10t
Made in Taiwan
Der Blick in das Innenleben sieht hochwertig aus. Alle Kabel sind ordentlich geführt und an kritischen Stellen mit „Klebemasse“ gesichert.
Nach dem Öffnen sieht man, dass im Bereich der Antenne ein weiteres Display eingebaut werden könnte. Vorbereitet ist dafür alles. Naja, lassen wir uns mal überraschen.
Unter der Antenne kann für den DX10t Schriftzug später ein Display eingebaut werden, Platz ist da!
Nun noch schnell ein paar Worte zur Telemetrie.
Die Telemetriemodule TM1100 oder TM1000 werden nach Anschluss an den Dataport des Empfängers erst beim Binden aktiviert. Durch das Binden verständigen sich Empfänger und Telemetriemodul so, dass sie sich nicht stören (Sie arbeiten zeitlich unterschiedlich und in einem anderen Kanalraster (frequenzagil). Der Vorteil eines externen Telemetriemoduls besteht darin, dass man dieses so optimaler positionieren kann, vor allem die Sendeantenne, denn hier gibt es nur eine.
10 Kanalempfänger mit Telemetriemodul und X-Bussystem
Alle derzeit möglichen Sensoren werden über das X-Bussystem oder direkt am TM1000 angeschlossen.
Der Höhensensor aber nur über das X-Bussystem.
Der Höhensensor wiegt nur 2 Gramm und ist sehr winzig.
Tabelle Sensoren, welche jetzt erhältlich sind:
• Drehzal (Hall, optisch oder direkt vom brushless Regler)
• Spannung Flugakku
• Spannung Empfängerakku
• Temperaturen
• Höhe
• Fluggeschwindigkeit
• Empfä̈nger-Stromversorgungsspannung
• Flight Log Daten
• 3 Achs- G- Kraftmesser 8 G
• 3 Achs G-Kraftmesser 40G
• Variometer
• GPS Daten
• LiPo Akku Kapazitätsmesser
• Hochstrom 150A Sensor
• JetCat Turbinen Sensor
Ist das Telemetriesystem an einen Empfänger gebunden worden, erscheinen auch erst 3 mögliche weitere Darstellungsfenster im Display auf der DX10t. Ansonsten sind diese Fenster nicht zu sehen.
Die Darstellung ist variierbar und Alarmfunktionen für jeden Sensor frei programmierbar, z.B. Empfängerbatterie fast leer ab einem bestimmten Spannungswert.
Auf bisherige Nachteile möchte ich auch hier hinweisen.
Die Beschreibung (Manuel) ist zur Zeit sehr dürftig, aber man braucht diese auch kaum.
Ein weiter Nachteil ist, dass es wahrscheinlich keine Sprachausgabe für das Telemetriesystem geben wird. Dafür muss man sich das STi Modul kaufen, welches an iPod bis iPad passt. Eine App mit Sprachausgabe soll in den nächsten Wochen kommen. Die normale App ist natürlich auf der Apple Homepage kostenlos zu bekommen.
Der Sender ist zur Zeit nur mit dem 230 VAC Ladegerät ladbar. 12 VDC von der Autobatterie geht leider nicht (bei 14 Stunden Betriebszeit ist das zu verschmerzen).
Also kurzum, die Anlage ist für den derzeit angebotenen Preis inklusive einem 10 Kanalempfänger preislich nicht zu toppen und wird ihre Anhänger finden.